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Gehölzpflege-Maßnahmen an der B76 – Nachtrag zu Todesfalle B 76

18. 02. 2020

Nachdem die Gehölzpflege am 03. und 4. Februar 2020 auf der Bundesstraße 76 (B76) zwischen Eckernförde und der Abfahrt Gettorf Süd erfolgreich und ohne Zwischenfälle durchgeführt worden war, begannen die Pflegemaßnahmen auf den Verkehrsinseln, insbesondere an der Südabfahrt Mannhagen. Das dichte Busch- und Strauchwerk bot für Rehwild und Damwild in den vergangenen Jahren einen idealen Lebensraum mit Äsung und ausreichend Deckung.

Es wurde hierzu bereits vom Verfasser eingehend berichtet (Bericht siehe unten).

Durch das hohe Verkehrsaufkommen auf der B76 war gerade dieser Bereich jedes Jahr zur Todesfalle für unsere Wildtiere geworden. Aufgrund von intensiven Vorgesprächen, fachlichen Beratungen und gemeinschaftlichen Planungen durch den Verfasser und die Verantwortlichen beim Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr Schleswig Holstein, begannen die Arbeiten um den besagten gefährlichen Einstand des Wildes „auf den Stock“ zu setzen.

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Das Gelände ist durch die nun vorgenommenen Pflegearbeiten transparenter geworden, wodurch das Wild besser und rechtzeitig von den Autofahrern des fließenden Verkehrs erkannt werden kann. Zudem ist hier nun durch den entstandenen Lichteinfall auf der aufgehellte Fläche ein Biotop entstanden,

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welches künftig von Wildkräuteraufwuchs begünstigt ist und so von Insekten angenommen werden kann.

Holzpflegearbeiten-B76-Bild-03Auch bodenbrütenden Vögeln ist durch diese offene Naturfläche Gelegenheit gegeben, dort künftig zu brüten, zumal sie auf diesen Flächen gerade in der Setz- und Brutzeit ungestört sind.

Mein Dank geht daher an die verständnisvolle Unterstützung der Verantwortlichen bei der Straßenmeisterei und den Verantwortlichen bei dem Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein.

 

Ihr und Euer Karl Rust

Jäger und Heger aus Gettorf

 

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Was hierzu bisher berichtet wurde - Todesfalle Gettorf Süd

 

Die Auf- und Abfahrt in Gettorf zur Bundesstraße 76 ist wie jedes Jahr Schauplatz zahlreicher Verkehrsunfälle mit der Beteiligung von Wildtieren.

Die Einzäunung der B76 zwischen der Hochbrücke über den Nord-Ostseekanal und Gettorf wiegt die Verkehrsteilnehmern in trügerische Sicherheit.

Todesfalle-B76-Erster-Bericht_Bild-01Die Rehe und das Damwild werden durch den Zaun zu den Zufahrten geleitet. Dort erreichen sie die Straße und können dann den Wildzaun von der Straßeninnenseite nicht überwinden. Der nächste Zusammenstoß mit einem Kraftfahrzeug ist nur noch eine Frage der Zeit.

Um dieser schlimmen, nicht änderbaren Situation noch die Krone aufzusetzen, gibt es im Bereich der Abfahrt Gettorf-Süd mit Weiden, Weißdorn und vielen anderen Buschwerk bewachsene Verkehrsinseln, die dafür sorgen, dass sich das Wild dorthin angezogen fühlt. Da von Menschen unberührt, bieten diese Kleinbiotope in Straßennähe Äsung und Deckung für unser Wild. Bei Nachsuchen auf verunfalltes Wild, ist es uns Jägern unmöglich dem verletzen Wild nachzustellen und gegebenenfalls von seinem Leiden zu erlösen. Eine freie Suche der Nachsuchen-Jagdhunde ist durch die Verkehrslage ausgeschlossen, da hochgeschrecktes Wild mit großer Wahrscheinlichkeit direkt in den laufenden Verkehr geraten würde.

Todesfalle-B76-Bild-02Es wäre nun ein leichtes, diese „grünen Inseln“ bis auf die hochstämmigen Bäume niedrig zu halten und damit dem Wild die Deckung an diesen problematischen Stellen zu nehmen. Jedoch, wen interessiert das schon, es handelt sich da ja nur um wildlebende Tiere, von den durch die schweren Wildunfälle traumatisierten Autofahrern mal ganz abgesehen…

…Der Hilferuf des Jägers und Hegers Karl Rust aus Gettorf sollten jedoch nicht ungehört in den Büschen an den Straßenrändern der Bundesstraße 76 (B76) verhallen, sondern erreichten den Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein (LBV-SH). Es gelang Heger Rust mit den Verantwortlichen des LBV-SH einen Ortstermin zu vereinbaren.

Nachdem der Leiter des Sachgebietes Straßenbetrieb, Herr Ingo Kreutzfeldt, von den hohen Verlusten und Wildunfällen in diesem Streckenabschnitt Kenntnis erhielt, erklärte er sich, in Absprache mit seinem Leiter der Straßenmeisterei Klausdorf ,Herrn Dibbern, sofort bereit, sich dieser Angelegenheit persönlich anzunehmen.

Ein Besprechungstermin vor Ort war schnell gefunden und so traf man sich in Gettorf Süd,

Todesfalle-B76-Bild-03um Maßnahmen zur Verbesserung und Entschärfung der dortigen Situation zu besprechen.

Trotz der 1.819 Straßen-Streckenkilometer, die Herr Kreutzfeldt mit seinen Mitarbeitern zu betreuen und instand zu halten hat, war eine spezielle Lösung für den Bereich B 76 - Gettorf Süd, schnell gefunden. Zu bedenken galt es jedoch auch, dass mit fast jedem Pflegeeingriff / Rückschnitt von Büschen und Jungbäumen Pflanzen und / oder Tiere geschädigt sowie deren Lebensräume beeinträchtigt werden, was sich leider nicht immer  vermeiden lässt. Entscheidend war jedoch, dass - im Sinne des Gesetzes - vernünftige Gründe für die Pflegemaßnahmen vorliegen müssen. Diese Gründe scheinen hier, durch die Wiederherstellung der Verkehrssicherheit und zum Schutz der wildlebenden Tiere durch Freimähen der Verkehrsinseln, begründbar zu sein.

So sollen nun, nach eingehender Prüfung der Angelegenheit durch den LBV-SH, im kommenden Herbst 2019 die Flächen nach dem Motto „Grün am Straßenrand, nichts gedeiht ohne Pflege“ von den Mitarbeitern der Straßenmeisterei auf den Stock gesetzt werden.

Grünpflege ist dort von Nöten, wo durch wildes Wachstum trügerische Einstände für das Wild entstehen und diese von diesen Einständen aus, letztlich durch den unmittelbaren Zugang zur Straße, zu Tode kommen.

Dank dem sachkundigen Verständnis und der offenen Hilfsbereitschaft unserer Straßenmeistereien kann dieses qualvolle Sterben und die hohen Unfallzahlen, zumindest in dem von Jäger Rust betreuten Bereich, vermindert werden.

 

Ihr und Euer Karl Rust

Jäger und Heger aus Gettorf

 

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